Treibhausgasreduzierung

Das Reduktionsziel des Gesetzentwurfes orientiert sich an politisch festgelegten Werten, wobei es trotzdem noch weit unter den Zielen der Bundesregierung bleibt. Es muß sich aber auf naturwissenschaftlich begründete Einsparnotwendigkeiten beziehen, da diese auf Grund nicht veränderbarer Naturgesetze gültig sind. Malte Meinshausen et al. haben in 2009 eine Metastudie veröffentlicht, welche 18 Studien die mit unterschiedlichen Klimamodellen erstellt wurden, zusammenfasst (Greenhouse-gas emission targets for limiting global warming to 2 °C, Nature, Vol 458, 30 April 2009, p 1158 – 1163, doi:10.1038/nature08017. Dies ist die meist zitierte naturwissenschaftliche Veröffentlichung des Jahres 2009. Gegen die Ergebnisse ist bisher kein Widerspruch bekannt geworden. In dieser Studie zeigen sie, das zwischen 2000 und 2049 nur noch 1500 Gt CO2-Äquivalente weltweit emittiert werden dürfen, wenn die 2°-Grenze nicht überschritten werden soll. Da in den 8 Jahren zwischen 2000 und 2008 bereits 500 Gt CO2-Äquivalente emittiert wurden, dürfen in den folgenden 42 Jahren nur noch 1000 Gt CO2-Äquivalente emittiert werden. Teil man diese Menge gleichmäßig auf die in diesem Zeitraum durchschnittlich lebenden Menschen auf (ca. 7,5 Milliarden) – jeder Mensch hat das Recht gleichviel Treibhausgase zu emittieren (weltweite Gerechtigkeit entsprechend den Agenda 21 Postulaten -, so darf jeder Mensch bis 2050 noch 1000/7,5 = 135 t CO2-Äquivalente emittierten. Hieraus ergibt sich, das in Deutschland jedes Jahr gegenüber dem Vorjahr 9% Treibhausgase eingespart werden müssen. Dies sind 60% bis 2020 gegenüber 2008 bzw. 70% gegenüber 1990 (s Tabelle unten). Werte für NRW lassen sich nicht ableiten, da offen ist, ob NRW in 10, 20 oder 40 Jahren noch 33% der Treibhausgase der Bundesrepublik emittiert. Nach der Meinshausenstudie dürfen maximal noch 25% der als wirtschaftlich förderbar bekannten fossilen Energieträger verbrannt werden. Der Weltklimarat hat bei der Vorstellung des letzten IPCC-Berichtes eindringlich darauf hingewiesen, dass die Welt nur noch wenige Jahre Zeit hat um effektive Klimaschutzmaßnahmen einzuleiten. Dies ist bereits fast fünf Jahre her. Die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse müssen daher zügig und stringent umgesetzt werden. Nur so ist es möglich Länder wie China, Indien, Südafrika und Brasilien davon zu überzeugen, dass es zu ihrem Vorteil ist effektive Klimaschutzmaßnahmen ergreifen.Die zuvor beschriebenen Reduktionsnotwendigkeiten sind aber zu gering angesetzt, da mittlerweile klar ist, dass die Folgen einer Temperaturerhöhung der Atmosphäre von 2°C nicht beherrschbar sind. Die vertretbare Temperaturerhöhung liegt bei ca. 1,5°C (s. z. B. Prof. Dr. M. Fischedick, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie. Mündl. Mitteilung beim Landtagstalk “Klima und Energiewende”, SPD-Landtagsfraktion, 11.01.2012, Düsseldorf)

Jahr

t CO2eq /

Kopf (BRD)

% Ein-

Sparung**

Jahr

t CO2eq /

Kopf (BRD)

% Ein-

Sparung**

1990

15,23

2029

1,95

83,3

2009

11,20

2030

1,77

84,8

2010

11,70

2031

1,61

86,2

2011

10,64*

9,0

2032

1,47

87,4

2012

9,69

17,2

2033

1,34

88,6

2013

8,82

24,6

2034

1,22

89,6

2014

8,02

31,4

2035

1,11

90,5

2015

7,30

37,6

2036

1,01

91,4

2016

6,64

43,2

2037

0,92

92,2

2017

6,05

48,3

2038

0,83

92,9

2018

5,50

53,0

2039

0,76

93,5

2019

5,01

57,2

2040

0,69

94,1

2020

4,56

61,1

2041

0,63

94,6

2021

4,15

64,6

2042

0,57

95,1

2022

3,77

67,8

2043

0,52

95,5

2023

3,43

70,7

2044

0,47

96,0

2024

3,12

73,3

2045

0,43

96,3

2025

2,84

75,7

2046

0,39

96,6

2026

2,59

77,9

2047

0,36

96,9

2027

2,35

79,9

2048

0,32

97,2

2028

2,14

81,7

2049

0,30

97,5

    Σ 138,21
* Zahlen für 2011 liegen noch nicht vor
** Einsparung jeweils 9% gegenüber dem Vorjahr

Einsparung 2020 gegenüber 1990: 15,23-4,56 = 10,67 → 10,67/15,23 ≈ 70,1%

 

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