Die Stadt plant jetzt bereits 19 statt wie noch vor ein paar Tagen
nur13 Platanen für das Musikzentrum zu opfern. Dies muss aus Gründen der Anpassung an die Folgen des Klimawandels in der Hitzeinsel Innenstadt unbedingt unterbleiben.
Bedingt durch den Klimawandel werden sich Sommertage (mehr als 25°C) in den nächsten 2–5 Jahrzehnten mindestens verdoppeln, heiße Tage (mehr als 30°C) sogar mehr als verdreifachen. Auch Tropennächte (mehr als 20°C) nehmen stark zu.
Während der Hitzeperiode 2003 gab es in Essen 60 zusätzliche Hitzetote. Das sind 30 % mehr Tote als sonst. Es handelt sich hierbei keineswegs um Personen, welche durch die Hitze nur einige Tage früher gestorben sind. Europaweit gab es mindestens 35.000 zusätzliche Todesfälle.
Die Stadt lässt zur Zeit zwar ein Klimaanpassungskonzept von der Ruhr-Uni erstellen. Ergebnisse sollen Ende diesen Jahres vorliegen. Parallel werden in der Innenstadt mehrere Bebauungspläne umgesetzt, z. B. Citytor Süd, Viktoriaviertel mit dem Musikzentrum, ohne die Auswirkungen auf das Innenstadtklima zu berechnen. Dies ist seit 1997 mit einem kostenlosen Programm möglich. Der AkU fordert die Auswirkungen der Pläne im Vergleich zu einem locker mit großkronigen Bäumen bepflanzten Park zu berechnen und in die Planungen einzubeziehen. Sonst muss man Stadt und Politik vorwerfen, Hitzetote in Kauf zu nehmen.
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Nee, is klar. Das Musikzentrum ist jetzt auch noch für kommende Hitzetote verantwortlich. Schon schade, dass sich der AKU vor diesen Karren sparren lässt (Zumal 50 neue Bäume gepflanzt werden, der im Vergleich zu anderen Städten ohnehin hohe innerstädtische Baumbestand also durch die Aktion *erhöht* wird)
Tut mir leid, aber um zu erkennen, dass 20 Bäume *Keine* Auswirkungen auf das „Mikroklima“ (wie mikro darfs denn sein? 20 m links und rechts der Kirche vielleicht, abseits davon ist der Effekt sofort verpufft) einer Stadt haben, braucht man nicht für teuer Geld zu rechnen, dafür braucht man nur gesunden Menschenverstand und die Erfahrung von ein paar Sommern.
Hallo Herr Fuchs,
der AkU läßt sich vor keinen Karren spannen. Wir beschäftigen uns schon seit Ende der 80-er Jahre mit dem Klimaschutz und seit einigen Jahren mit der Anpassung an die negativen Folgen des Klimawandels, z. B. den Projekten „Dynaklim“ und „ExWoSt“. Wir tauschen uns mit den Stadtklimatologen an der Uni DuE – Herrn Prof. Kuttler und Mitarbeitern und an der RUB mit Frau Dr. Steinrücke aus. Mit Frau Dr. Steinrücke auch über das Gutachten, welches sie für die Stadt Bochum zur Klimaanpassung erarbeitet. Gesunder Menschenverstand und ein paar Sommer Erfahrung reichen keinesfalls um die vielfältigen Einfüsse von Bäumen auf das Mikroklima zu beurteilen. Wir empfehlen das Lesen der Broschüre http://www.umwelt.nrw.de/klima/klimawandel/anpassungspolitik/
anpassungsstrategie/index.php.
Die neuen Bäume haben, obwohl es mehr sind, bei Weitem nicht die gleiche kühlende Wirkung wie die jetzigen großen Platanen. Diese sind an der Marienkirche besonders wichtig, da die im danebenliegenden Seniorenheim wohnenden Seniorinnen und Senioren besonders anfällig auch Tropennächte reagieren.